International
Donald Trump

Alles ganz anders: Was Trump wirklich mit der NATO gemacht haben will

Republican presidential candidate former President Donald Trump speaks at a Get Out The Vote rally at Coastal Carolina University in Conway, S.C., Saturday, Feb. 10, 2024. (AP Photo/Manuel Balce Cenet ...
Macht Lärm: Donald Trump.Bild: keystone

Alles ganz anders: Was Trump wirklich mit der NATO gemacht haben will

13.02.2024, 08:0813.02.2024, 16:28
Mehr «International»

Wenn ein NATO-Staat angegriffen wird, helfen die anderen NATO-Staaten bei dessen Verteidigung. Die sogenannte Beistandspflicht ist ein Grundpfeiler des Bündnisses.

Harsch war denn auch die Kritik an Donald Trump, als er im Wahlkampf ankündigte, säumige NATO-Partner im Ernstfall nicht vor Russland beschützen zu wollen. Dem Ex-Präsidenten wird vorgeworfen, das Bündnis zu schwächen.

Doch Trump sieht das anders. Ganz anders.

Der Post

«Ich habe die NATO stark gemacht», schrieb der Republikaner am Montagabend (Ortszeit) in Grossbuchstaben in dem von ihm mitbegründeten sozialen Netzwerk Truth Social.

Bild
Screenshot: Truth Social @realdonaldtrump

Als er den Ländern, die ihren gerechten Anteil nicht gezahlt hätten, gesagt habe, sie müssten zahlen, «da sie sonst keinen militärischen Schutz durch die USA erhalten würden», sei das Geld hereingekommen.

Er fügte an:

«Nach so vielen Jahren, in denen die Vereinigten Staaten die Rechnung bezahlt haben, war das ein schöner Anblick.»

Doch nachdem er nicht mehr da sei, um die Partner zum Zahlen aufzufordern, lasse deren Bereitschaft wieder nach.

Die Rede

Zuvor hielt der Republikaner am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina eine Rede. Dabei wetterte er gegen die europäischen Staaten.

Er erzählte: «Präsident eines grossen Landes» habe ihn einmal gefragt, ob die USA das Land auch vor Russland beschützen würden, wenn es die Verteidigungsausgaben nicht zahle.

Er habe geantwortet:

«Nein, ich würde euch nicht beschützen.»

Und er drohte: Er würde Russland «sogar dazu ermutigen, zu tun, was auch immer zur Hölle sie wollen». Es war dabei unklar, ob es jemals so ein Gespräch zwischen Trump und einem Staatschef gegeben hat, denn der Republikaner sagte auch: «Nehmen wir an, das ist passiert.»

Tatsächlich hatte Trump in seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 die NATO-Staaten immer wieder zum Erreichen des Verteidigungsziels in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aufgefordert und mit dem Rückzug der USA aus dem Verteidigungsbündnis gedroht.

Die Reaktionen

Die Infragestellung der NATO-Beistandspflicht durch Trump hatte eine Welle der Empörung von Washington über Brüssel bis nach Berlin ausgelöst:

Trump will bei der US-Präsidentschaftswahl im November erneut für die Republikaner antreten. (yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Gnuusch im Kopf»? Trump und Biden sind verwirrt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
69 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Kaoro
13.02.2024 09:13registriert April 2018
Sagt ausgerechnet Trump, der in dutzenden Verfahren angeklagt ist, Schulden ohne Ende hat. Kein Geld hat seine Anwälte zu bezahlen und seine Rechnungen mit Spendengeldern begleicht.
668
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mentos
13.02.2024 08:47registriert Mai 2020
Es ist davon auszugehen, dass wir die nächsten 4 Jahre wieder viele weitere unüberlegte Aussagen von Trump zu hören bekommen und er sich als weltweiten Problemlösungs-Experten darstellen will.
Wenn die US Wähler ihn im November nicht stoppen wird das leider Realität - und die Welt wird für vier weitere Jahre unsicher.
629
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P.
13.02.2024 08:35registriert August 2018
Trump will bei der US-Präsidentschaftswahl im November erneut für die Republikaner antreten. (yam/sda/dpa)

Echt? Medial habe ich das noch nicht mitbekommen. Würde aber, gefühlt alle 6 Stunden, ein Trump Artikel erscheinen, hätte ich das sicher bemerkt.

Danke für die Info.. 👣
5713
Melden
Zum Kommentar
69
Hitler-Käfer darf seinen Namen behalten
Ein kleiner brauner Käfer wird wohl auch weiterhin nach Adolf Hitler benannt bleiben. Eine Kommission ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Umbenennung aus ethischen Gründen nicht in ihrer Kompetenz liegt.

Bisher gab es laut dem zuständigen Gremium keine Anträge, wissenschaftliche Namen von Tierarten aus ethischen Gründen zu ändern – auch bei Anophthalmus hitleri nicht.

Zur Story